Die 22. Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi bringen die Wintersportarten nach mehr als 30 Jahren erstmals wieder nach Russland. Unter dem Motto „Hot. Cool. Yours.“ stellen sich Athleten und Athletinnen aus insgesamt 88 Ländern den diversen Herausforderungen, die während der Spiele auf sie warten.

Mehr Spiele in Sotschi
Vor vier Jahren in Vancouver waren es noch insgesamt 86 verschiedene Wettbewerbe, die während der Olympischen Spiele ausgetragen wurden. Die Liste ist im Jahr 2014 um immerhin sechs Spiele gewachsen: Neu ist unter anderem der Skisprung für Frauen oder auch Teamwettbewerbe im Eiskunstlaufen und auch im Rennrodeln (und auch eine Bob-Mannschaft aus Jamaika ist wieder dabei). Deutlich mehr Aufmerksamkeit dürften aber, wie immer, die diversen Alpin-Wettbewerbe der Skifahrer und Skifahrerinnen geniessen. Derzeit (nach 39 abgeschlossenen Wettbewerben) sieht es gerade für Deutschland gut aus, denn mit sieben Goldmedaillen besitzt die Bundesrepublik doch einen recht grossen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Kanada mit vier Medaillen.

Wo werden die Wettbewerbe ausgetragen?

Sotschi 2014 findet nicht nur in der namensgebenden Stadt mit ungefähr 330.000 Einwohnern statt. Im Olympiastadion, das erst 2013 fertiggestellt wurde, finden bis zu 40.000 Zuschauer einen Platz. Weiterhin hat Russland fünf weitere Austragungsorte für die diversen Wettbewerbe auserkoren: der Bolschoi-Eispalast, die Schaiba-Eisarena, die Adler Arena, der Eisberg Eislaufpalast und das Ice Cube Curling Center. Diese Stätten fassen zwischen 3.000 und 12.000 Zuschauern und können teilweise nach den Spielen einfach für andere Zwecke weiterverwendet werden. Das Olympiastadion selbst beispielsweise wird 2018 auch für die Fussball-Weltmeisterschaft genutzt, so dass es sich nicht um einen grossen, teuren Prachtbau ohne zukünftigen Zweck handelt. Alle Skiwettbewerbe im Freien werden hingegen um das kleine Dorf Krasnaja Poljana ausgetragen, das – wenn es nach Russland geht – nun ein exklusives Wintersportresort darstellen soll.

Kritik an Sotschi 2014

Zahlreiche deutsche Politiker sind nicht nach Sotschi gereist, was als Boykott gegen die Spiele zu verstehen ist. Darunter befinden sich etwa Joachim Gauck, Volker Beck und Anton Hofreiter. Auch internationale Stars – Lady Gaga oder der in England ebenso beliebte wie bekannte Stephen Fry – haben dazu aufgerufen, die Olympischen Spiele in diesem Jahr zu boykottieren. Gründe dafür sind unter anderem in der restriktiven Politik gegen Homosexualität in Russland zu finden, aber auch die Menschenrechte und die Arbeitsbedingungen an den Baustellen der Stadien in Sotschi werden kritisiert. Auch fehlen jegliche hochrangige Politiker aus den Vereinigten Staaten sowie Frankreich. Die von 3.000 Mitarbeitern geplante und durchgeführte Eröffnungsfeier fand dennoch wie geplant am 7. Februar statt, wo Wladimir Putin den Beginn der Spiele bekanntgab.

Fazit

Sotschi 2014 wird aufgrund der Rahmenbedingungen sicherlich als eher kontroverser Austragungsort für die Olympischen Spiele in die Geschichte eingehen. An sportlichen Höchstleistungen sollte es dennoch nicht mangeln, so dass Wintersportfans gerne zuschauen dürfen. Mit derart vielen Wettbewerben ausgestattete Winterspiele hat es schliesslich bislang noch nicht gegeben.