Unter dem Begriff “Anpassungsstörungen” wird eine ganze Reihe von krankhaften Reaktionen auf belastende Lebensereignisse, die sowohl einmalig als auch chronisch auftreten können, zusammengefasst. Diese Zustände von Bedrängnis, von Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit und der Emotionen, sollten ab einer bestimmten Grenze mit professioneller Hilfe therapiert werden.

Vielfältige auslösende Ereignisse

Wie der Begriff “Anpassungsstörungen” schon impliziert, liegen diesem Krankheitsbild auslösende Momente zugrunde, auf die die betroffenen Patienten nicht adäquat reagieren können, denen sie sich nicht ohne Probleme anpassen können. Das können sowohl physisch als auch psychisch schwierige Zustände sein, die entweder über einen längeren Zeitraum oder neu auftreten und nicht ohne Weiteres akzeptiert werden können. In Frage kommen dabei andauernde berufliche oder familiäre Konflikte, finanzielle Probleme oder eigene körperliche Erkrankungen, aber auch plötzliche Ereignisse, wie beispielsweise ein Krankheits- oder Todesfall in nächster Umgebung, die Geburt eines Kindes oder auch ein Umzug in eine neue Umgebung. Die Schwere der Auswirkungen dieser auslösenden Ereignisse lässt sich nicht objektiv einschätzen, denn es liegt im subjektiven Empfinden eines jeden Patienten, wie stark ihn diese Belastung in seinem täglichen Leben beeinträchtigt.

Vorgeschichte und individuelle Belastbarkeit entscheidend

Anpassungsstörungen

Für das individuelle Empfinden spielen viele Faktoren wichtige Rollen, zum einen natürlich die persönliche Vorgeschichte, die vielleicht bereits zahlreiche schwierige Ereignisse bzw. Erlebnisse aufweist und somit die Belastbarkeit schon bis an die subjektive Grenze ausgereizt hat. Zum anderen ist die persönliche Fähigkeit zur Bewältigung von Problemen unterschiedlich ausgeprägt und damit entscheidend für die Entstehung des Krankheitsbildes der Anpassungsstörungen und deren Schweregrad. Was für den einen Menschen eine gut zu verarbeitende Herausforderung und damit zeitlich begrenzte Beeinträchtigung darstellt, kann den anderen derart belasten, dass er einen enormen Leidensdruck entwickelt. In der Regel halten Anpassungsstörungen nicht länger als sechs Monate an, allerdings können durchaus depressive Reaktionen auftreten, die sich zeitlich nur schwer eingrenzen lassen.

Abgrenzung der normalen von der krankhaften Reaktion

Die Konfrontation mit negativen Ereignissen, belastenden Erlebnissen oder Lebensumständen gehört zum normalen Alltag. In der Regel können sie adäquat verarbeitet und würdevoll bewältigt werden, wenn beispielsweise die starken Emotionen Trauer, Ärger oder Betroffenheit ausgelöst werden. Das sind normale Reaktionen auf die verschiedenen Schicksalsschläge oder belastenden Situationen, denen sich jeder Mensch zeitweise ausgesetzt sieht. Können in diesen Phasen verschiedene Freiheitsgrade erhalten bleiben und ein situationsangemessenes Verhalten verzeichnet werden, sodass nicht alle Bereiche des Lebens von der außerordentlichen Belastung betroffen sind, liegt eine adäquate Reaktion vor. Die Abgrenzung zur Anpassungsstörung verläuft also fließend, da die individuellen Empfindungen auf vergleichbare Situationen so unterschiedlich ausfallen. Nur in einem intensiven Gespräch mit einem Therapeuten kann der Leidensdruck ermittelt und entsprechend reagiert werden.

Anpassungsstörungen und ihre Klassifikationen

Neben der kurzfristigen depressiven Reaktion, die einzelne Lebensbereiche durchaus einschränken kann, können auch depressive Phasen von bis zu zwei Jahren ausgelöst werden. Darüber hinaus werden in einigen Fällen zusätzlich Ängste ausgebildet, die den Leidensdruck der Patienten noch erhöhen. Eine weitere Klassifizierung wird vorgenommen nach der durchaus möglichen emotionalen Beeinträchtigung und nach vorliegenden Störungen des sozialen Verhaltens, wobei beide Merkmale auch gemischt sowie in Begleitung anderer Symptome auftreten können. Die Therapie sieht die Erarbeitung von gangbaren Bewältigungsstrategien vor, sollte die Belastung nicht auf anderen Wegen abzubauen sein.

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